Gorillas von A bis Z

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WESTLICHER FLACHLANDGORILLA 

Von den weiter östlich lebenden Gorillapopulationen, die heute als Östlicher Gorilla zusammengefasst werden, unterscheiden sich die Westlichen Flachlandgorillas im Körperbau und in der Fellfärbung. So sind diese Tiere etwas kleiner und zierlicher gebaut, ihre Brust ist schmaler, ihre Beine etwas länger und ihr Gesicht kürzer. Ihr Fell ist im Gegensatz zu den schwarzen Östlichen Gorillas eher graubraun gefärbt, auffällig ist eine braune Kappe an der Oberseite des Kopfes. Die Graufärbung älterer Männchen (siehe Silberrücken) erstreckt sich bei ihnen nicht nur auf den Rücken, sondern auch auf die Hüfte und die Oberschenkel. Morphologische Untersuchungen an Museumsexemplaren 2001 kamen zu dem Ergebnis, dass die Tiere der nigerianisch-kamerunischen Grenzregion sich in Details im Zahn- und Schädelbau unterscheiden; sie werden heute als Cross-River-Gorillas als eigene Unterart geführt.
(Quelle/Text: WIKIPEDIA)

ÖSTLICHER FLACHLANDGORILLA 



Der Östliche Flachlandgorilla (Gorilla beringei graueri), auch Grauergorilla genannt (nach dem österreichischen Afrikaforscher Rudolf Grauer) ist eine Unterart des Östlichen Gorillas aus der Primatenfamilie der Menschenaffen (Hominidae). Die zweite Unterart sind die Berggorillas, mit denen Östliche Flachlandgorillas also näher verwandt sind als mit den Westlichen Flachlandgorillas. 
 
Östliche Flachlandgorillas gelten als größte Unterart der Gorillas und somit als größte lebende Primaten. Männliche Tiere können stehend bis zu 1,75 Meter hoch werden (wobei sie meist die Knie etwas gebeugt halten, ansonsten wären sie rund 2 Meter hoch), Weibchen sind wesentlich kleiner. Über das Gewicht männlicher Tiere gibt es unterschiedliche Angaben: manche Quellen sprechen von bis zu 200 Kilogramm, andere von bis zu 275 Kilogramm, die Weibchen sind deutlich leichter und erreichen nur ungefähr die Hälfte des Gewichts der Männchen. Das Fell ist (wie beim Berggorilla) schwarz, ältere Männchen sind wie bei allen Gorillas durch eine Silberfärbung des Fells gekennzeichnet („Silberrücken“), im Gegensatz zu den Westlichen Flachlandgorillas bleibt die Silberfärbung bei ihnen auf den Rücken beschränkt. Von den Berggorillas unterscheiden sie sich darin, dass ihre Haare etwas kürzer sind (insbesondere an den Armen), durch den breiteren, schwereren Körperbau, die längeren Arme und das schmalere Gesicht.
 
Durch die menschliche Besiedlung wurde das Verbreitungsgebiet der Östlichen Flachlandgorillas stark verkleinert. Die meisten Tiere leben heute im Kahuzi-Biéga-Nationalpark, weitere Bestände gibt es im Maiko-Nationalpark und im Itombwe-Wald. Da die Überwachung der Naturschutzgebiete in der Demokratischen Republik Kongo aufgrund der bürgerkriegsähnlichen Zustände sehr lückenhaft ist, sind diese Tiere durch Bejagung („bushmeat“) und durch die Förderung des Erzes Coltan und die damit einhergehende Lebensraumzerstörung bedroht. Die IUCN spricht von einem beängstigenden Rückgang der Populationen im letzten Jahrzehnt. Mitte der 1990er-Jahre wurde die Gesamtpopulation noch auf rund 17.000 Tiere geschätzt, nach Untersuchungen existieren heute weniger als 5.000 dieser Tiere. Die Unterart wird von der IUCN als „stark gefährdet“(endangered) gelistet.


 Östliche Flachlandgorillas sind seit jeher äußerst selten in Zoos anzutreffen. Europaweit lebt derzeit lediglich im belgischen Zoo Antwerpen eine Gorillafrau (zusammen mit einer Gruppe Westlicher Flachlandgorillas). 

FATOU

 

  

Fatou (* vermutlich 1957 in Afrika) ist ein weiblicher Westlicher Flachlandgorilla, der seit 1959 im Zoologischen Garten Berlin lebt. Sie gilt als der Gorilla mit dem höchsten bisher dokumentierten Alter.

Geboren wurde Fatou in Afrika in freier Wildbahn. Ein französischer Matrose brachte sie von dort nach Marseille, wo er sie 1959 in einer Hafenbar in Zahlung gab, als er seine Rechnung nicht bezahlen konnte. Die Wirtin kontaktierte den Berliner Zoo, der damals bereits für seine Affenhaltung bekannt war. Der Zoo war bereit, den jungen Gorilla aufzunehmen. Gemeinsam mit Fatou in der Kabine flog die Wirtin daraufhin am 11. Mai 1959 nach Berlin, wo sie bei der Landung am Flughafen Tempelhof von Tierpflegern in Begleitung des männlichen Gorillas Knorke in Empfang genommen wurden. Fatous Alter wurde auf zwei Jahre geschätzt, woraus sich 1957 als wahrscheinliches Geburtsjahr ergibt.

Knorke starb 1963. 1965 wurde im Zoo Berlin ein neuer männlicher Gorilla aufgenommen, der ebenfalls den Namen Knorke erhielt. Er zeugte mit Fatou die Gorilladame Dufte, die 1974 als erster Gorilla in Berlin zur Welt kam. Trotz der fehlenden Erfahrung mit der Aufzucht von Jungtieren durch ihre frühe Trennung von der Mutter zog sie ihre Tochter ohne Probleme auf. Zwischen 1983 und 1985 wurden wegen Umbauarbeiten zwei Gorillas aus dem Tiergarten Nürnberg im Zoo Berlin gehalten. Bei dem Versuch, den Gorilla Fritz mit Fatou und Dufte in Kontakt zu bringen, fügte Fritz beiden nicht unwesentliche Bissverletzungen zu.

Fatous Tochter Dufte starb 2001, deren Vater Knorke 2003. Später wurde Fatou mit der etwa zwei Jahre jüngeren Gigi von den jüngeren Gorillas des Zoos getrennt, weil die beiden mit deren wilden Spielen nicht mehr zurechtkamen. Seit Gigis Tod im Jahr 2009 lebt Fatou heute allein in unmittelbarer Nähe zum Gehege der anderen Gorillas.

Seit dem Tod des Gorillaweibchens Colo im Zoo von Columbus, Ohio, gilt Fatou als ältester lebender Gorilla. Diesen Rekord teilte sie sich bis zu deren Tod im Juli 2019 mit Trudy aus dem Zoo in Little Rock, Arkansas. Trudy war ebenfalls in Freiheit geboren, sodass auch ihr Geburtsjahr nur geschätzt wurde. Mit einem geschätzten Alter von 63 Jahren gelten beide auch als die ältesten bisher dokumentierten Gorillas. Über Fatous Geburtstag, der jährlich am 13. April gefeiert wird, wird national und international berichtet. 


(Text/Quelle: WIKIPEDIA)

SILBERRÜCKEN


Mit etwa 12 Jahren verfärbt sich der Rücken von männlichen Gorillas langsam "silbern". Sie sondern sich immer öfters von ihrer Familie ab. Ab und an kommt es vor, dass sich Brüder zusammenschließen oder ein "Silberrücken" erst einmal eine Zeit lang alleine lebt. Meistens schließen sich dem Junggesellen jedoch einige weibliche Tiere an und eine neue Gruppe entsteht. Manchmal wird ein heranwachsender Schwarzrücken auch in der Familie geduldet als Nachfolger oder Verstärkung des Familienoberhauptes. Werden Gorillas bedroht, so kommt es zu einem Scheinangriff mit Fletschen der Zähne, starrer Blick, lautes Schreien und Trommeln auf die Brust. Sie schleudern dann Äste und Zweige herum. Missachtet jemand diese Drohgebärden, dann kann es wenn auch selten, zu einem folgenschweren Kampf kommen.
Ihren Jungtieren gegenüber verhalten sich Silberrücken eher gleichgültig. Ist deren Mutter jedoch verstorben oder kann sich nicht um den Kleinen kümmern, entwickeln "Silberrücken" erstaunlich viel Zuneigung für den Nachwuchs. Sie wärmen die Jungtiere, beschäftigen sich mit ihnen und die Kleinen dürfen sogar nachts bei ihm schlafen. Dieses Verhalten wurde sogar in Zoos beobachtet. Einige Silberrücken nehmen den überforderten Müttern den Nachwuchs tagsüber oder nachts ab.
(Quelle: gorillas.abisz.de